„Exzellenter, samtiger Likör, warm und süss, der nach seinem burgundischen Lavastrom den Gaumen mit sanfter Note besänftigt, ganz wie ein Moll-Triller eine Bachfuge beendet“ begeisterte sich die Gräfin Elisabeth de Clermont-Tonnerre in ihrem „Almanach der guten Dinge“. Gibt es eine bessere Einführung für den Likör aus schwarzen Johannisbeeren, den Cassis de Bourgogne ?

Blick in die Geschichte

Seit dem späten 16. Jh. baut man die schwarze Johannisbeere, den Cassis, als Tafelobst an. Auch durch seinen Ruf als Allheilmittel entwickelt sich der Anbau so stark, dass im Jahr 1873 etwa 300 ha mit einer Million Sträucher bestückt waren. Die Sorte «“Noir de Bourgogne“ ist von unvergleichlicher aromatischer Qualität, ganz wie ihre Cousine «“Royal de Naples“, die ebenfalls in unserer Gegend vorkommt.
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Cassis in all seinen Formen!

Cassis ist eine sehr vielseitige Frucht: man findet sie in der „Crème de cassis“, der sich vom Cassis-Likör durch seinen höheren Zuckergehalt unterscheidet (250g/l gegenüber 100 g/l). Für den berühmten „Kir“ gibt man die Crème de Cassis zum weißen Aligoté-Wein. Dieses Rezept wird dem Kanoniker Kir zugeschrieben, der von 1945 bis 1967 Bürgermeister von Dijon war und die Angewohnheit hatte, diesen Cocktail als Aperitif allen seinen Besuchern zu kredenzen.

In der Küche !

In der Küche passt Cassis zu Melone, zu manchen Fleischsorten wie wie Kaninchen, Ente oder Wild, aber auch zu Süßspeisen wie Clafoutis, Pfannkuchen, Vacherin.
Manchmal möchte man die Mahlzeit mit einer süßen Note beenden, dann bieten sich die Cassissines an, Fruchtpasten auf Cassisbasis, deren Herz, der „Rosalio“ aus einem kleinen Bonbon mit Cassislikör besteht. Diese süße Versuchung finden Sie in den Feinkostläden und bei Konditoren in der Region. Auch einige Hersteller laden Sie ein, die Geheimnisse der Fabrikation zu entdecken, das Cassissium in Nuits-Saint-Georges, die Museumsanlage des Hauses Vedrenne in Nuits-Saint-Georges oder der Hof und Direktvermarkter „Ferme Fruirouge“ in Concoeur und Corboin.

Berufsgeheimnis der Parfumeure ...

Die Knospen der schwarzen Johannisbeere sind ein begehrter Rohstoff der Parfumherstellung und verstecken sich in vielen bekannten Düften wie Amazone, First, Magie Noire, Silence und vor allem im legendären Chanel N°5.